(von Tony Binggel)
Wie es sich in den vergangenen Jahren eingespielt hat trafen sich die Preisrichter des Schweizerischen Wellensittich-Züchter Verbandes kurz nach 09.00 Uhr zu ihrer alljährlichen Weiterbildung. Erstmals wurde der Tag am selben Ort und Datum durchgeführt wo am gleichen Abend die Generalversammlung des Verbandes stattfand.
Nach der Begrüssung durch den Technischen Leiter des SWV Marcel Bühler, sowie nach der Erledigung einiger administrativen Pendenzen, erzählte uns Frank Habegger in einer kurzen Ansprache einige Details über das vorbereitete Thema Opalin, Zimt, und Zimt-Opalin.
Diese Zeichnungsvarianten wurden zuerst theoretisch besprochen und einige Besonderheiten eingehend diskutiert, ein fester Bestandteil der Gespräche war die Vererbung, im Einzelnen und in der Kombination der verschiedenen Varianten, sowie der Umgang bei der Bewertung mit den verschiedenen typischen, zeichnungsbezogenen Merkmalen und die Bestrafung der verschiedenen möglichen Fehlern. Es entstand eine leidenschaftliche und konstruktive Diskussion in welcher je länger sie dauerte ersichtlich wurde, dass keine Pauschallösungen möglich sind und dass dem Ermessensspielraum des Richters Rechnung getragen werden muss. Gerade die Bewertung von Opalin und Zimt-Opalin erfordert viel Fingerspitzengefühl und immer wieder sind Kompromisslösungen gefordert, natürlich gilt dies für jegliche Bewertung von Schauwellensittichen, es gibt keine „Schwarz-Weiss“ Beurteilung, aber bei diesen Zeichnungsvariationen, wird dies sehr offensichtlich und je intensiver die Diskussionen geführt werden um so deutlicher wurde diese Erkenntnis.
Nach dem theoretischen Teil ging es nun darum diese erworbenen Errungenschaften anhand der mitgebrachten Tiere in die Praxis um zu setzen. Es wurden jeweils die verschiedensten Klassen zusammengestellt, jeder bewertete diese unabhängig und danach wurden die Ergebnisse jeweils diskutiert. Interessanterweise kamen im praktischen Teil, kaum grössere Diskussionen auf, zu einheitlich viel die Beurteilung aus, anscheinend hatten die Anwesenden bereit im Theorie-Teil den Konsens gefunden und so ergaben sich bei den praktischen Übungen kaum noch Differenzen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnten die Teilnehmer einem sehr spannenden Vortrag von Marcel Bühler beiwohnen. Dieser stand unter dem Thema die Entwicklung des Schauwellensittichs, in dieser Präsentation zeigte uns Marcel anhand von Fotos aus den verschiedenen Zeitepochen, wie sich unsere Lieblinge im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte weiter entwickelt haben. Es war unheimlich interessant so im direkten Vergleich diese Entwicklung zu sehen. Die Präsentation war mit einigen pikanten Details ausgeschmückt, welche immer wieder zu angeregten Diskussionen und hinterfragen einiger Eigenheiten geführt hat. Sicher gehört Marcel Bühler an dieser Stelle einen besonderen Dank und dieser Vortrag kann mit Sicherheit jedem interessierten Wellensittich-Züchter empfohlen werden.