(von Marcel Bühler)
Nach der Preisrichterfortbildung 2015 anlässlich der Swiss Bird in Zofingen, der Fortbildung 2016 als wir mit den Kollegen der Schweizerischen Zuchtrichter Vereinigung, SZV den Standardentwurf erarbeitet haben, wurde auch die diesjährige Fortbildung zusammen mit unseren Kollegen vom SZV durchgeführt. Wir trafen uns am Samstag, 19.09.2017 um 10.00 im Seminar-Raum der Firma Polimeno Ornithology in Busswil, wo wir im Juni bereits unsere SWV-Jungvogelschau durchgeführt haben.
Tony Binggeli und mir fiel die Ehre zu den ersten Schweizer Wellensittich Standard vorzustellen. Die als Basis dienenden Farbmusterbeschreibungen der WBO hatten wir in den letzten Wochen ergänzt z.B. mit den detaillierten Beschreibungen der Malanistic Spangle und vervollständigt mit durchgängig 9 Farbbeschreibung für jede Mutation. Und somit verfügt der aktuelle Schweizer Wellensittich Standard über 216 detaillierte Farbmuster- bzw. Mutationsbeschreibungen. Als zweiten grossen Teil durfte ich dann den Schauwellensittich-Standard mit dem Standard-Ideal, den wichtigsten Schaumerkmalen, den wichtigsten Eigenschaften und den Bewertungsrichtlinien mit den Schwerpunkten Punktabzüge sowie Ausschlussgründe vorstellen.
Den dritten Teil hat dann Tony übernommen und hat unseren Kollegen den Farbwellensittich-Standard mit dem Standard-Ideal, den wichtigsten Schaumerkmalen, den wichtigsten Eigenschaften und den Bewertungsrichtlinien mit den Schwerpunkten Punktabzüge sowie Ausschlussgründe vorgestellt.
In der anschliessenden Diskussion haben wir dann festgestellt, dass es sicherlich eine super Sache ist, zum ersten Mal einen gemeinsamen Standard für alle Wellensittiche, alle Wellensittich-Züchter und auch alle Wellensittich-Preisrichter in der Schweiz zu haben. Es wird aber noch viel Arbeit brauchen, diesen Standard auch gemeinsam um zu setzen.
Von Seite SZV wurde dann der Schweizer Wellensittich-Standard in der Version 1.0 einstimmig angenommen und gilt somit als eingeführt. Nun muss dieser auch noch an der SWV-Herbstversammlung vom 23. September 2017 von unseren Mitgliedern angenommen werden.
Nach einem sehr guten Mittagessen, ging dann die Fortbildung Schlag auf Schlag weiter. Reto Meier hat uns mit einem tollen Vortrag die Zebrafinken-Mutation und Japanische Mövchen-Mutationen nähergebracht.
Die gemeinsamen Übungen die diversen Farbschläge und Mutationen bei den mitgebrachten Zebrafinken zu erkennen und auch zu benennen hat uns, und ganz speziell mir als Wellensittich-Preisrichter schnell gezeigt, dass die Mutations-Bestimmungen, vor allem bei Kombinationen von mehreren Mutationen gar nicht so einfach ist.
Als nächstes stand ein Vortrag zum Thema Reisfinken auf der Traktandenliste. Urs Isenring hatte uns auf kompetente Art und Weise die gängigen Farbmutationen, aber auch ein paar ganz neue Farbeschläge bei den Reisfinken gezeigt.
Und als letzter Punkt auf der Tagesordnung war ein Vortrag zum Thema Lachtauben vorgesehen. Lorenz Bloch wird mir hoffentlich verzeihen, aber ich wage mal zu bezweifeln, ob ich nun eine WEISSKOPF-ÜBERGOSSEN WEISSE Lachtaube auf Anhieb von einer CRÈME-ÜBERGOSSEN WEISSEN Lachtaube unterscheiden kann, interessant war es aber alle mal.